Aktuelle Erdbebeninformationen

Hier finden Sie Aktuelles sowie die wichtigsten Hintergrundinformationen zum Thema Erdbeben. Dazu gehören verschiedene Datenportale wie der „Earthquake Explorer“, in denen das GFZ Helmholtz-Zentrum für Geoforschung aktuelle Erdbebendaten aus aller Welt zur weiteren Nutzung, Erkundung und Bearbeitung bereitstellt. Darüber hinaus geben wir Antworten auf häufig gestellte Fragen, Informationen zum Verhalten bei Erdbeben und weiterführende Info- und Arbeitsmaterialien für verschiedene Zielgruppen.

Live-Daten

Earthquake Explorer

Über den Earthquake Explorer stellt das am GFZ betriebene Mess-Netzwerk GEOFON aktuelle und archivierte seismische Daten und Erdbebenparameter bereit. An dem globalen Mess-Netzwerk sind neben dem Deutschen GeoForschungsZentrum zahlreiche Partnereinrichtungen aus aller Welt beteiligt. Es umfasst zurzeit mehr als 1200 Messstationen.

Interaktive Liste | Karte

An dieser Stelle finden Sie einen von der GFZ-Redaktion gestalteten externen Inhalt von Earthquakeexplorer, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen und wieder ausblenden.

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Der rot blinkende Kreis zeigt das aktuellste Erdbebenereignis an.

Seismogram in einem runden Kreisausschnitt (Zackenlinien, die ausschlagen bei Erdbeben))

Erdbeben│Live-Seismogramme

Hier können Sie die über einen Zeitraum von 24-Stunden erfassten Seismogramme des GEOFON-Netzes betrachten. Die Daten dieser Stationen werden in Echtzeit über das Internet an das GEOFON-Datenzentrum übertragen. Die PNG-Plotdateien des aktuellen Tages werden alle 10 Minuten aktualisiert. Der aktuelle Tag wird durch "Today" ausgewählt. Eine interaktive Weltkarte und die Liste aller Stationen finden Sie hier (achten Sie auf das Icon LS, das Ihnen anzeigt, ob die jeweilige Station ein Live-Seismogramm anbietet).

Namen der Orte wo Erdbeben aufgetreten sind

Erdbebenmeldungen │ Liste

Bei GEOFON werden die Parameter eines Erdbebenereignisses (Lage des Epizentrums, Tiefe, Magnitude) automatisch und ohne Überprüfung durch eine(n) Geophysiker:in veröffentlicht, wenn das Ereignis an mindestens 30 Stationen beobachtet wurde. In diesem Fall wird der Status "A" angezeigt. Größere Erbeben werden manuell überprüft, denn automatisch ermittelte Erdbebenorte können dennoch eine unsichere Tiefe und Magnitude aufweisen. Auch kleine Ereignisse mit weniger als 25 Beobachtungen werden immer manuell ermittelt (mit "M" gekennzeichnet). "C" steht für automatisch erfasst und manuell bestätigt (unverändert).


Erdbebenforschung am GFZ

Hier folgend finden Sie alle GFZ-Sektionen, die schwerpunktmäßig Erdbeben und damit assoziierte Phänomene erforschen


Arbeitsmaterialien für verschiedene Zielgruppen

Erdbebenkataloge

Software

Daten, Produkte & Dienste | Sektion 2.6 "Erdbebengefährung und Dynamische Risiken"

  • Link zu allen Daten, Produkten & Diensten von Sektion 2.6 
    u.a. World Stress Map Datenbank 2016 (Globale Datenbank mit Datensätzen des gegenwärtigen Spannungszustand der Erdkruste und interaktiver Service zur Generierung nutzerspezifischer Spannungskarten) | Seismische Lastannahmen – Baunormen  | Sicherheitsbewertung von Stauanlagen | Erdbebenkataloge  | Europäische Makroseismische Skala EMS-98  | GSHAP Online Service (Online Service zur Generierung von Karten des Global Seismic Hazard Assessment Program und Bereitstellung der Daten zum Herunterladen)|  OpenBuildingMapCompletenessWeb (Datendienst zur interaktiven Abfrage vom Detektionswahrscheinlichkeitskarten verschiedener grosser seismischer Netzwerke) | European Facilities for Earthquake Hazard and Risk |Ground-Shaking Intensity Model Service


Experimentieranleitung: Plattentektonik 
In dieser Anleitung wird beschrieben, wie du durch die Bewegung einer tektonischen Platte Meere und Gebirge auch im kleinen Maßstab („Sandkasten“) entstehen lassen kannst. Zusätzlich lernst du die drei verschiedenen Typen der Plattengrenzen kennen.

Geeignet für Jugendliche ab 12 Jahren.

Download: Experimentieranleitung, ein kurzes Video zum Experimentund eine Animation zum Auseinanderbrechen von Pangäa

 

ZUR WEBSEITE DES SCHÜLERLABORS


Häufig gestellte Fragen

Bei Aufenthalt in einem Gebäude:
Einen konkreten Schutz vor Erdbeben gibt es nicht, auch weil diese noch nicht vorhergesagt werden können. Es ist im Falle eines Erdbebens äußerst wichtig, Ruhe zu bewahren und sofort Schutz unter einem schweren stabilen Möbelstück (z.B. Tisch) zu suchen. Ist dies nicht möglich, sollten Sie unter einen stabilen Türrahmen flüchten oder sich auf den Boden nahe einer tragenden Innenwand und weg von Fenstern legen. Dort sollten Sie Kopf und Gesicht mit verschränkten Armen schützen.

Bleiben Sie im Haus solange die Erdbebenerschütterungen anhalten. Am gefährlichsten ist der Versuch, das Gebäude während des Bebens zu verlassen, da man durch fallende Gegenstände oder Glassplitter verletzt werden kann. Ausnahme: Sie befinden sich bei Beginn der Erschütterung im Erdgeschoss in Nähe einer Außentür, die direkt ins Freie führt (Garten oder offener Platz, nicht enge Straße). Weiterhin gilt, kein Treppenhaus zu begehen und keinen Fahrstuhl zu benutzen.

Bei Aufenthalt im Freien:
Suchen Sie schnellstmöglich einen freien Platz auf, entfernt von Gebäuden, Straßenlampen und Versorgungsleitungen. Bleiben Sie dort, bis die Erschütterungen abgeklungen sind. Wenn Sie Auto fahren, steuern Sie es sofort an den Straßenrand, weg von Gebäuden, Bäumen, Überführungen und Versorgungsleitungen. Bleiben Sie im Fahrzeug, solange die Erschütterungen anhalten. Schalten Sie das Autoradio ein. Befahren Sie keine Brücken, Kreuzungen oder Unterführungen. Nach dem Beben fahren Sie mit größter Vorsicht weiter (vermeiden Sie dabei Brücken und Rampen, die durch das Beben beschädigt sein könnten) oder lassen Sie das Auto ganz stehen.

Befinden Sie sich bei Beginn der Erschütterungen am Fuße eines Steilhanges, dann bewegen Sie sich umgehend von diesem weg, denn es besteht die Gefahr von Erdrutschen oder Steinschlag. Befinden Sie sich an einer flachen Küste und bemerken dort Erdbebenerschütterungen, dann rennen Sie so schnell wie möglich landeinwärts auf möglichst höheres Niveau. Das Erdbeben kann unter Umständen bis zu 30 Meter hohe  Meereswogen auslösen, sogenannte Tsunamis. Diese treffen manchmal erst lange nach Abklingen der Bebenerschütterungen ein. Auch kann eine zweite Woge wesentlich später folgen. Deshalb verlassen Sie Ihren erhöhten Zufluchtsort erst, wenn offiziell eine Tsunami-Entwarnung gegeben wird.

Weitere Informationen entnehmen Sie bitte dem "GFZ-Merkblatt Erdbeben".

Erdbeben sind Bruchprozesse im Gestein, die zu Erschütterungen der Erdoberfläche führen. Die meisten Schadensbeben bisher haben tektonischen Ursprung (tektonische Erdbeben). Sie entstehen durch eine plötzliche Verschiebung entlang einer Bruchfläche in der Erdkruste und der daraus resultierenden Freisetzung der angesammelten elastischen Energie. Diese Bruchzonen finden sich vor allem an den Grenzen der Kontinentalplatten (Plattengrenzen). Die Forschung spricht hier auch von sogenannten tektonischen Verschiebungen. Neben den tektonischen Ursachen gibt es noch weitere Ursachen für Erdbeben wie zum Beispiel der Abbau von Rohstoffen. Dieser hinterlässt oft unterirdische Hohlräume (z.B. Steinkohlebergbau, Ölförderung), die durch tektonische Verschiebungen einstürzen können. Man spricht hier auch von menschengemachten Beben oder induzierter Seismizität. Eine weitere Ursache für Beben kann auch Vulkanismus sein.

Sehr starke Erdbeben mit Magnituden über acht ereignen sich weltweit im Durchschnitt einmal im Jahr. Erdbeben der Magnitude zwischen sieben und acht treten im Schnitt 15 Mal pro Jahr auf. Erdbeben mit Magnituden über sieben können verheerende Auswirkungen auf Mensch und Umwelt haben. Moderatere Erdbeben mit der Stärke fünf bis sechs ereignen sich weltweit bis zu 1.300 Mal jährlich, kleinere Beben mit Magnituden von drei bis vier ereignen sich im Schnitt geschätzte 130.000 Mal pro Jahr. Erdbeben mit Magnitude drei werden in der Regel von Menschen nur dann noch gespürt, wenn sie sich in der Nähe des Erdbebenherdes aufhalten. Solche kleinere Beben führen in den allermeisten Fällen nicht zu Schäden.

Nein, Erdbeben können nicht auf Tag, Ort und Stärke vorhergesagt werden. Allerdings entwickeln Seismolog:innen heutzutage seismische Gefährdungskarten, in denen die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von starken Bodenerschütterungen durch tektonische Erdbeben für einen festgelegten Zeitraum angegeben werden kann. Zudem forschen Wissenschaftler:innen an verschiedenen Methoden zur Erdbebenfrühwarnung.

Die Erdbebengefährdung in Deutschland ist im globalen Vergleich zwar relativ gering, aber nicht vernachlässigbar. Insbesondere im Rheingebiet, auf der Schwäbischen Alb sowie in Ostthüringen und Westsachsen mit dem Vogtländischen Schwarmbebengebiet kommt es immer wieder zu kleineren Erdbeben. Deutlich fühlbare oder gar schadenverursachende Erdbeben gehören in Deutschland allerdings zu den seltenen Ereignissen.

Es gibt in der Erdbebenforschung zwei Skalen, um die Erdbeben bzw. die Erdbebenerschütterungen nach ihrer Stärke zu klassifizieren. Beide werden oft verwechselt. Dieses Merkblatt erklärt die beiden Skalen, Magnitude und Intensität, noch einmal genauer.

Einer der am schwierigsten in Echtzeit zu messenden Parameter ist die Herdtiefe eines Erdbebens. In vielen, wenn nicht sogar den meisten Fällen lässt die Geometrie des Messnetzwerks in Bezug auf das Epizentrum keine zuverlässige Tiefenbestimmung zu. Dies ist insbesondere bei flachen Erdbeben der Fall, wenn keine Aufzeichnungen von Stationen in der Nähe des Epizentrums verfügbar sind.  

Gleichzeitig sind die Erdbeben in den meisten Teilen der Welt seicht, d. h. innerhalb der Erdkruste (bis xy km Tiefe). In Fällen, in denen eine Tiefenbestimmung nicht möglich ist und das Erdbebenzentrum höchstwahrscheinlich seicht liegt, setzen wir eine Standardtiefe von 10 km an. Dies bedeutet nicht, dass das Erdbebenzentrum tatsächlich in 10 km Tiefe liegt. Vielmehr bedeutet es ein flaches Zentrum, wobei flach in der Regel irgendwo zwischen der Erdoberfläche und 30-40 km Tiefe bedeutet.

Beachten Sie, dass bei GEOFON bei wichtigen Erdbeben häufig eine manuelle Revision der Position durchgeführt wird. Bei der manuellen Überprüfung kann ein:e erfahrene:r Seismolog:in manchmal Signale identifizieren, die die Tiefe besser eingrenzen helfen als die automatische Analyse es kann. In diesem Fall können Erdbeben, deren Tiefe zunächst auf 10 km festgelegt wurde, später in eine andere, besser eingegrenzte Tiefe verlegt werden.

Derzeit stehen uns mehr als 1200 hochwertige Breitbandseismometer zur Verfügung, die weltweit verteilt sind. Je nach Ereignis variiert die Zahl der Messstationen, mit der wir ein Beben auswerten. Eine höhere Dichte an Messstationen in Europa und Südostasien sorgt für eine bessere Abdeckung in diesen Regionen. Die in letzter Zeit genutzten Stationen sind auf der interaktiven Karte auf unserer Homepage zu sehen. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Seite GEOFON Extended Virtual Network.

Artikelsammlung

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