Der Journalist und Fotograf Tim Kalvelage ist seit Kurzem Gast in der GFZ-Sektion 3.5 Grenzflächen-Geochemie unter der Leitung von Liane G. Benning. Ermöglicht wird der mehrmonatige Aufenthalt über das „FRONTIERS Science Journalism Residency Program“. FRONTIERS ist eine vom Europäischen Forschungsrat ERC finanzierte Initiative für Wissenschaftsjournalismus. Das Stipendienprogramm ermöglicht Journalisten einen mehrmonatigen Aufenthalt an europäischen Forschungseinrichtungen, um sich in ein Forschungsfeld zu vertiefen und intensiv mit Forschenden auszutauschen. Sein fünfmonatiges FRONTIERS Stipendium wird Tim Kalvelage am GFZ in Potsdam und am iC3 Centre for ice, Cryosphere, Carbon and Climate in Tromsø, Norwegen, verbringen.
Tim Kalvelage ist promovierter Biogeochemiker und arbeitet seit sechs Jahren als freier Wissenschaftsjournalist. Er hat seine Doktorarbeit am Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie in Bremen angefertigt und war anschließend als Postdoc in Halifax, Kanada, und an der ETH Zürich. Heute arbeitet er als Wissenschaftsreporter und Fotograf für deutsch- und englischsprachige Zeitungen, Magazine und Onlinemedien, zum Beispiel Die Zeit, Süddeutsche Zeitung, The Guardian und Spektrum der Wissenschaft. Seine Themenschwerpunkte sind Ozean- und Klimaforschung, vor allem in den Polargebieten.
Die Leitfrage seines FRONTIERS-Stipendiums ist: Wie beeinflussen Gletschermikroben und Schmelzwassereinträge das Erdsystem von der Atmosphäre bis zum Ozean? Während seines GFZ-Aufenthalts wird Tim Kalvelage das Team von Liane G. Benning bei der Feldforschung auf Island im April 2025 begleiten.
Liane G. Benning sagt: „Ich freue mich sehr, Tim als Gastjournalisten in meinem Team am GFZ begrüßen zu dürfen. Seine Medienausbildung und die geplanten Ergebnisse, die aus einer solchen tatsächlichen Zusammenarbeit zwischen Forschenden und Wissenschaftsjournalist:innen hervorgehen, sind in der heutigen Welt der Desinformation wichtiger denn je.“
Hinzu kommen zwei Workshops am GFZ, die sich an Forschende wenden, die sich über Zusammenarbeit mit Medienschaffenden und Wissenschaftskommunikation informieren möchten (am 27. März und am 3. April).
Durch die Unterstützung von unabhängigem Wissenschaftsjournalismus über das FRONTIERS-Programm will der Europäische Forschungsrat ERC dazu beitragen, das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Wissenschaft zu stärken, Fehlinformationen zu bekämpfen und die gesellschaftliche Widerstandsfähigkeit gegenüber Desinformation zu verbessern.
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