Erster Transfer Day am GFZ: Voller Erfolg

Mehr als 60 Teilnehmende würdigten die Träger:innen der Transferpreise 2023/24 und nutzten die Gelegenheit für Information und Austausch zu Transferstrategien und Transfermöglichkeiten am GFZ.

Der erste GFZ Transfer Day am 30. Januar 2025 war ein voller Erfolg: Mehr als 60 Teilnehmende erlebten eine lebendige Veranstaltung, die die Vielfalt der Transferaktivitäten am Zentrum in den Fokus rückte. 

In ihrer Begrüßung betonte die Wissenschaftliche Vorständin des GFZ, Prof. Dr. Susanne Buiter, die Bedeutung von Wissens- und Technologietransfer für das GFZ:

„Transfer wird immer wichtiger, auch für uns am GFZ. Das Programm des Transfer Days zeigt deutlich, dass wir in den letzten Jahren mit der Helmholtz-Transferförderung für die Innovation Labs, den Innovationsfonds und die Helmholtz-Akademie InnoSuper viele Impulse setzen konnten. Das GFZ hat eine überdurchschnittlich hohe Zahl an Ausgründungen, alleine 14 seit 2018. Wir stärken den Transfer weiter durch vielfältige Maßnahmen, von GFZ-interner Förderung von Innovations- und Wissenstransferprojekten über Trainingsprogramme bis hin zu verschiedenen anderen Förder- und Anreizsystemen.“ 

Im Anschluss verlieh Susanne Buiter die Preise in den Bereichen Technologietransfer und Wissenstransfer für die Jahre 2023 und 2024 an die Sektionen 3.7 „Geomikrobiologie“, 5.2 „eScience-Zentrum“, 1.4 „Fernerkundung und Geoinformatik“, 2.3 „Geomagnetismus“, 2.4 „Seismologie“, und die Projektgruppe „GRACE-Informationsseite zum Globalen Wasserhaushalt“ aus den Sektionen 1.2 „Globales Geomonitoring und Schwerefeld“, 1.3 „Erdsystem-Modellierung“ und 4.4 „Hydrologie“.

Die Preisträger:innen werden unten aufgeführt und vorgestellt.

Die Keynote zum Transfer Day hielt Nora Meyer zu Erpen von Live EO, einem Start-up, das Satelliten- und Drohnendaten vollautomatisch analysiert und Infrastrukturnetzwerke global monitort. Basierend auf ihren langjährigen Erfahrungen sowohl aus Wirtschaft als auch Wissenschaft – u.a. von 2021 bis 2023 am GFZ – gab Nora Meyer zu Erpen wertvolle Perspektiven und Empfehlungen, um den Transfer an einem Forschungszentrum wie dem GFZ weiter zu stärken. Sie betonte unter anderem, dass jede:r Player im Transfer – sei es die Zentrumsleitung, der Transferservice, aber auch die Wissenschaftler:innen selbst – zu einem erfolgreichen Transfer in Wirtschaft und Gesellschaft beitragen kann und muss, und stellte insbesondere den Mehrwert heraus, den Transfer für jede:n Einzelne:n bietet.

Das Programm des Transfer Days gab darüber hinaus Einblicke in weitere erfolgreiche Transferinitiativen und -projekte des GFZ. Dazu gehören auch die Helmholtz Innovation Labs „FERN.Lab – Fernerkundung für nachhaltige Ressourcennutzung“ und „3D Untertage-Seismik Lab“. Mit den Helmholtz Innovation Labs fördert die Helmholtz-Gemeinschaft die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftler:innen, Industrie, Behörden und NGOs, um die Nutzung spezialisierter Technologie, Infrastruktur und Kompetenzen der verschiedenen Helmholtz-Zentren außerhalb der akademischen Welt zu ermöglichen. 

Mit dem seit 2016 am Zentrum etablierten Innofonds werden Technologietransfer-Projekte gefördert, seit 2023 wird auch eine finanzielle Förderung für Wissenstransfer-Projekte bereitgestellt. Ausgewählte Projekte präsentierten ihre spannenden Ergebnisse. 

Mit welchen Anreizen man mehr Forschende zu eigenen Transferaktivitäten ermutigen und sie dabei bestmöglich unterstützen kann, war Thema der Podiumsdiskussion. 

Schließlich wurde auch die Helmholtz Transfer Academy „InnoSuper“ vorgestellt. Sie bietet Weiterbildung zu Transferthemen für Betreuende und Supervisoren. Die Teilnehmenden des 1. Jahrgangs wurden mit Urkunden ausgezeichnet. 

Zum Abschluss des ersten Transfer Days konnten sich die Teilnehmenden an Thementischen zu Wissenstransfer, IP- und Innovationsmanagement, Software und Gründungen austauschten.

Für den aktuellen Durchgang der InnoSuper Transfer Academy kann man sich ab sofort HIER bewerben.

Weitere Informationen zu den Transferaktivitäten am GFZ erteilt Ihnen gerne das Team Transfer & Innovation.  


Preise für Technologietransfer 

2023

Sektion 3.7 „Geomikrobiologie“ 
(Prof. Dr. Dirk Wagner, Prof. Dr. Susanne Liebner, Dr. Daniel Lipus, Dr. Alexander Bartholomäus, Dr. Sizhong Yang) 

Für die Gründung der GreenGate Genomics GmbH. Das SpinOff aus dem Bereich „Big-Data-Genomik“ bietet hochinnovative bioinformatische Softwarelösungen und maßgeschneiderte Dienstleistungen rund um die Analyse von komplexen mikrobiellen Genomdaten. GreenGate Genomics macht die Genomanalyse erstmalig für eine breite Anwendergemeinschaft in den Bio- und Geowissenschaften zugänglich, die nicht über eine eigene bioinformatische Expertise verfügt. Das SpinOff wurde erfolgreich über Helmholtz Enterprise gefördert, konnte 2023 planmäßig gegründet werden und hat einen Lizenzvertrag sowie Mietverträge über Labornutzung und Büroräume mit dem GFZ abgeschlossen. 


Sektion 5.2 „eScience-Zentrum“ 
(Dr. Martin Hammitzsch et al) 

Für die Aktivitäten im Bereich der Prüfung gemeldeter Forschungssoftware, die in Bezug auf Lizenzkompatibilitäten, Urheberrechte und die Möglichkeiten der weiteren Lizenzierung, Nutzbarmachung, Weitergabe bzw. Verwertung für das ganze GFZ relevant sind. 

Das eScience-Zentrum, insbesondere die Gruppe um Christian Meeßen, übernimmt eine sehr wichtige Funktion bei Melde- und Prüfverfahren für Software (sowohl Open Source als auch proprietäre Quellcodes). Die Verfahren wurden durch die übergreifende Projektgruppe „software-legal“ etabliert. Die Sektion 5.2 hat in den vergangenen Jahren eine besondere Expertise aufgebaut, um bestmöglich bei der Wahl der passenden Lizenz zu unterstützen und dabei gleichzeitig die rechtliche Absicherung des GFZ gegen einen Verstoß von Lizenzpflichten zu gewährleisten. 


2024

Sektion 1.4 „Fernerkundung und Geoinformatik“ 
(Prof. Dr. Martin Herold et al.) 

Für die Unterstützung der in 2024 erfolgten Ausgründung „Conspectana UG“ und ein neues Gründungsprojekt („EO-Kiosk“) mit Helmholtz Enterprise-Förderung sowie die überdurchschnittlich hohen Lizenzeinnahmen aus einer FERN.Lab-Software („HeatR“). 

Im FERN.Lab sind weitere anwendungsnahe Software- und Methodenentwicklungen entstanden, die u.a. auch GFZ-interne Prozessierungen verbessern, zudem wurde die Fortbildungsplattform FERN.Lern 2024 weiterhin stark durch externe Zielgruppen nachgefragt. Bemerkenswert sind auch die erfolgreiche Einwerbung und Durchführung von Aufträgen von Partnern aus Wirtschaft und Gesellschaft mit Erträgen von fast 1 Mio. € im vergangenen Jahr sowie die in 2024 erfolgte Einwerbung des EFRE-Projekts „AgroHyd2“ zur Nutzung von Wetterradardaten im Agrarsektor. 


Sektion 2.3„Geomagnetismus“ 
(Dr. Monika Korte et al.) 

Für eine neue Patentanmeldung und zahlreiche Auftragsforschungs­projekte im Jahr 2024, u.a. für die ESA, und weitere Aufträge von Firmen und Behörden, z.B. im Bereich Deklination und Theodolitenwartung. 

Positiv hervorzuheben als Erfolg der letzten Jahre ist zudem die Gründung der „Leomagnetics GmbH“, die Magnetometerdaten bereitstellt und Dienstleistungen für Betreiber von Magnetometern und Observatorien sowie Beratung in Fragen des Weltraumwetters und der Weltraumumgebung anbietet. Darüber hinaus ist aus der Sektion weiterhin die Bereitstellung und Weiterentwicklung von wichtigen geomagnetischen Indizes als Nowcast von großer Bedeutung für die Öffentlichkeit, Behörden und die Wirtschaft.


Preise für Wissenstransfer

2023

Projektgruppe „GRACE-Informationsseite zum Globalen Wasserhaushalt“ aus den Sektionen 1.2 „Globales Geomonitoring und Schwerefeld“, 1.3 „Erdsystem-Modellierung“ und 4.4 „Hydrologie“

Für die Aktivitäten im Jahr 2023 zur fristgerechten Erstellung einer Informationsplattform über die GRACE-Satellitenmissionen, die im Nachgang der politischen Interaktionen zur erfolgreiche Mittelbereitstellung für GRACE-C Ende 2022 nötig wurde. 

Nur durch das hohe Engagement der wissenschaftlichen Mitglieder der temporären Projektgruppe, v.a. Frank Flechtner, Henryk Dobslaw, Eva Börgens und Julian Haas, konnte die Informationsplattform www.globalwaterstorage.info wie geplant bis Oktober 2023 erstellt werden. Sie ist vor allem für die Zielgruppen Politik, Medien und interessierte Öffentlichkeit konzipiert. 


2024 

Sektion 2.4 „Seismologie“ 
(Prof. Dr. Frederik Tilmann, Dr. Angelo Strollo, et al.)

Für den Betrieb des Erdbebenmonitoring-Netzwerks und -Dienstes GEOFON und dessen Weiterentwicklung zum Earthquake Explorer zusammen mit den Sektionen 1.4 „Fernerkundung und Geoinformatik“, 2.6 „Erdbebengefährdung und Dynamische Risiken“ und 5.2 „eScience Zentrum“ (DataHub). 

In 2024 betrifft dies v.a. die aktive Unterstützung weiterer Kommunikations- und Wissenstransferaktivitäten, z.B. beim Aufbau einer Landingpage für Erbebeninformationen, bei der Programmierung einer browserbasierten App, bei der Aktualisierung von Merkblättern und bei der Erstellung eines Erklär-Videos zur Erläuterung der Funktionsweise des Informationsdienstes für nicht-akademische Zielgruppen, insbesondere Medien. 

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