Abstandsmessung mit Satelliten-Laserradar

Hintergrund

Das Satelliten-Laserradar (SLR) Verfahren wurde 1964 eingeführt und ist nach wie vor eine der genauesten raumgestützten geodätischen Techniken, wobei die Messgenauigkeit kontinuierlich verbessert wurde. Die wissenschaftlichen Hauptbeiträge des SLR sind die Überwachung von Erdrotationsparametern (Polbewegung und Tageslänge), dreidimensionalen Verformungen der festen Erde (Stationskoordinaten und -geschwindigkeiten), zeitvariablen Koordinaten des Geozentrums oder statischer und zeitvariabler Koeffizienten des Erdschwerfeldes. Diese Produkte stellen wir regelmäßig im Rahmen eines offiziellen SLR-Analysezentrums für den International Laser Ranging Service (ILRS) zur Verfügung und tragen damit auch zur Entwicklung neuer internationaler Koordinatensysteme wie dem „International Terrestrial Reference Frame“ (ITRF) bei.

SLR-Beobachtungen werden in einem weltweiten Netzwerk von SLR-Stationen gewonnen. Eine dieser Stationen arbeitet seit Januar 2003 kontinuierlich in Potsdam und soll Ende 2027 durch eine innovative Weiterentwicklung (u.a. erstmalige Durchführung von SLR-Beobachtungen mit MHz-Frequenz) auf dem dann renovierten Helmertturm ersetzt werden. 

Zusätzlich beteiligen wir uns aktuell mit unserer Station an Zeitübertragungsexperimenten über große Entfernungen.

Wissenschaftliche Schlüsselfragen

  • Wie können wir am GFZ unsere operationellen Produkte für den ILRS weiter verbessern?
  • Welche Vorteile hat es, wenn wir in Zukunft statt mit KHz- mit MHz-Frequenz auf unserer Station beobachten? Sollte das ILRS-Netz sich mittelfristig daran anpassen?
  • Wie genau lässt sich die Zeit am Boden bzw. über den Weltraum übertragen?

Zugehörige Projekte

  • Die Satelliten-Laser-Radarstation Potsdam
  • Neubau Satelliten-Laser-Radarstation
  • ILRS-AC | Analysen für den ILRS
  • Uhrenmetrologie | Präzise optische Zeitübertragung über große Entfernungen
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