Das mitteleuropäische Hydroklima während der Warmzeiten des vorletzten Glazials | CONTINENTAL
Aufgrund der anthropogenen Erwärmung ist mit einer Zunahme von Perioden mit lang anhaltender Hitze und Trockenheit in Mitteleuropa zu rechnen. Die Interglaziale des Quartärs bieten einen einzigartigen Einblick in die Umweltbedingungen während vergangener warmer Klimazustände ohne anthropogenen Einfluss und ermöglichen eine bessere Bewertung möglicher künftiger Klimaszenarien. Der Vergleich der regionalen Ausprägungen im Verlauf verschiedener Interglaziale ist für das Verständnis regionaler klimatischer Empfindlichkeiten aufgrund orbital erzwungener globaler Klimaverschiebungen unerlässlich. Der genaue Zeitpunkt des Beginns, der Dauer und des Endes vergangener Warmzeiten ist der Schlüssel für eine detaillierte Analyse der Klimadynamik, die diesen Veränderungen zugrunde liegt.
Der Paläosee von Neualbenreuth an der deutsch-tschechischen Grenze ist Teil des Eger-Grabensystems. Dieser 100 m lange Sedimentkern wurde im Rahmen des multidisziplinären ICDP-Projekts Eger Rift entnommen und deckt alle warmen Phasen des vorletzten interglazialen Komplexes (MIS 7a, MIS 7c und MIS 7e) kontinuierlich ab. Mithilfe von Mikrofazies-Analysen und geochemischer Sedimentcharakterisierung in Kombination mit Wasserstoffisotopenverhältnissen von Blattwachs (δ2Hwax) und bestehenden palynologischen Analysen können wir die hydroklimatischen Verschiebungen und die Dauer dieser warmen Phasen in Mitteleuropa untersuchen. Die Integration dieser Ergebnisse mit bestehenden europäischen Schlüsselaufzeichnungen wird einen detaillierteren regionalen Kontext liefern, der für die Rekonstruktion der vergangenen Klimadynamik während MIS 7 erforderlich ist.
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