SAIDAN | Seismische und aseismische Deformation in der spröden Erdkruste

Projektbeschreibung

Das Hauptziel von SAIDAN ist es, ein umfassendes quantitatives Verständnis der Deformationsprozesse zu entwickeln, die von vollständig seismischen bis hin zu vollständig aseismischen Bewegungen in der spröden Erdkruste reichen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf dem Auftreten großer Erdbeben in Bezug auf plattenbegrenzende Transformstörungen und Reservoir-Engineering-Aktivitäten. Das Verständnis, welche strukturellen Störungseigenschaften von Blattverschiebungszonen zu seismischer, aseismischer oder langsamer Energiefreisetzung führen und wie sie das Potenzial zur Entstehung großer Erdbeben beeinflussen, ist von entscheidender Bedeutung für die seismische Gefährdung nahe gelegener Bevölkerungszentren. Wir schlagen vor, diese wissenschaftlichen Themen durch die Analyse von Daten der Nordanatolischen Störung im Nordwesten der Türkei anzugehen, wo die Störung in unmittelbarer Nähe der Metropolregion Istanbul mit >18 Millionen Einwohnern für ein Erdbeben der Stärke M>7 überfällig ist. Gleichzeitig hat die Injektion von Flüssigkeiten in den Untergrund im Rahmen von Reservoir-Engineering-Aktivitäten zur Gewinnung von Kohlenwasserstoffen und geothermischer Energie zur Reaktivierung bisher unbekannter, kritisch beanspruchter und damit gefährlicher Verwerfungen geführt. In Oklahoma und Kansas (USA) wurde im letzten Jahrzehnt ein dramatischer Anstieg der induzierten Seismizität beobachtet, darunter vier Erdbeben der Stärke >5. SAIDAN zielt darauf ab, den Anteil seismischer gegenüber aseismischer Gleitfreisetzung in Umgebungen mit Flüssigkeitsinjektion zu quantifizieren und die daraus resultierende maximale Magnitude der induzierten Erdbeben und die daraus resultierende Gefährdung zu untersuchen. Das SAIDAN-Projekt begann als Nachwuchsgruppe, die von 2018 bis 2024 läuft, und wird ab 2025 teilweise mit Mitteln aus dem Helmholtz-Programm zur erstmaligen Berufung von Professorinnen fortgeführt.

Projektlaufzeit

2018 - 2024

2025 -

Zuwendungsgeber

Helmholtz-Gemeinschaft

Helmholtz-Gemeinschaft - Förderung der Erstberufung exzellenter Wissenschaftlerinnen

zurück nach oben zum Hauptinhalt